Moskau, das sind 900 Jahre bewegter Geschichte, ob Mongolensitz, Zarenreich oder Welthauptstadt des Kommunismus, heute blühen die etwa 15 Millionen Einwohner auf und machen ihre Stadt zu einer der interessantesten und quirligsten Metropolen der Welt.

Die Wirtschaft boomt und der Bürgermeister hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: »Gemeinsam machen wir Moskau zur schönsten Hauptstadt der Welt!« Auf den ersten Blick ist Moskau eine europäische Stadt doch der asiatische Einfluss wird ebenfalls allenthalben sichtbar. Die historischen Bauten, die Bausünden vergangener Jahrzehnte und die Protzbauten der Sowjets verleihen Moskau etwas exzentrisches. Es gibt wohl kaum einen Reisenden, den die Stadt kalt liesse. Schon Nikolai Gogol schrieb »Moskau liebt den goldenen Mittelweg nicht«.

An kaum einem anderen Ort in der russischen Metropole lässt sich Geschichte so unmittelbar erfahren wie im Hotel Metropol. In Sichtweite zum Roten Platz und direkt gegenüber dem berühmten Bolshoi thront das historische Gebäude des Hotels. Für jeden Moskoviter ist das Metropol eine feste Instanz und viele Russen identifizieren sich mit ihm. 1901 fertig gestellt, brannte es erst einmal gleich wieder ab. Erst 1905 eröffnete der imposanteste Jugendstilbau Moskaus. Der Gesamtentwurf stammte vom Engländer William Walcott, dessen Schaffenszeit in Russland stilprägend wurde. Nur wenige Jahre nach der Eröffnung nahm die Aufbruchstimmung in Russland ein jähes Ende. 1917 übernahm die Bolschewistische Regierung die Führung und das Metropol wurde zur Residenz der RCEC (Russian Central Executive Committee). Lenin, Chickerin, Sverdlov und Bukharin lebten und arbeiteten im Metropol. In den 1930er Jahren zog das Metropol dann wieder grosse Künstler wie George Bernard Shaw und Bertolt Brecht an, und natürlich stiegen auch unzählige Staatsmänner aus aller Welt hier ab. Die Galerie im ersten Stock ist gleichsam ein Who-is-Who der internationalen VIPs aus über 100 Jahren.

Als das Metropol 1986 für fünf Jahre geschlossen wurde erwachte es anschliessend im »neuen Russland«, der ‚wind of change’ hatte die sowjetische Ära beendet und der Neustart des Hotels konnte beginnen. Jetzt, noch einmal zwei Jahrzehnte später weht abermals ein neuer »spirit« durch die noblen Hallen. Die neuen Besitzer haben es sich zum Ziel gesetzt, das Metropol wieder unangefochten zum besten Hotel Moskaus zu machen. Dabei setzen sie auf die sprichwörtliche Kompetenz der Schweizer Luxushotellerie und übertrugen das Amt des VR-Präsidenten Michel Rey, dem ehemaligen Hoteldirektor des Baur au Lac in Zürich. Auch die Direktion ist in schweizerischen Händen. Dominique Godat, der über 17 Jahre als Direktor des renommierten Kulm Hotels in St. Moritz waltete, ist im Sommer 2013 nach Moskau übergesiedelt.

Längst trifft man sich wieder in der imposanten Lobby für angeregte Geschäftsbesprechungen oder entspannt im intimeren Barbereich bei einer original russischen Teezeremonie. Der Chefkoch im Restaurant Metropol hat es nicht leicht, muss er doch mit der atemberaubenden Glaskuppel mit ihren reichen Verzierungen konkurrieren. Doch er meistert diese Aufgabe vortrefflich.

Das Angebot an Konferenzräumen ist enorm und reicht von kleinen privatimen Salons bis zu beeindruckenden Hallen, in denen mehrere hundert Gäste bewirtet werden können.
